III.

Software verstehen und verwenden

Als sich die Hardware weiterentwickelte und auch an Privatpersonen verkauft wurde, nahm die Bedeutung von Software zu. Privatanwender konnten ihre Computer nicht selbst programmieren, da sie sich üblicherweise nicht die Zeit nahmen, um Programmiersprachen zu lernen. Dies führte zur Entwicklung von benutzerfreundlicher Software für Heimcomputer wie Systemsoftware und Anwendungssoftware.

Systemsoftware

Systemsoftware verwaltet die Computerhardware und stellt sicher, dass alle Teile des Computers zusammenarbeiten, um die Funktionen auszuführen, die für einen reibungslosen Betrieb von Geräten und Software erforderlich sind. Systemsoftware bietet zudem eine Plattform zum Ausführen von Anwendungssoftware und umfasst Betriebssysteme, Gerätetreiber und Dienstprogramme.

Betriebssysteme

Jedes Gerät mit einem Computer verfügt über ein Betriebssystem (OS). Computer und andere intelligente Geräte, die Computer enthalten, wie z. B. Smartphones, werden für ein bestimmtes Betriebssystem konzipiert. Dieses Betriebssystem bestimmt die Kompatibilität aller Software, die erforderlich ist, damit das Gerät funktioniert.

Es gibt viele Arten von Betriebssystemen für Desktop- und Mobilgeräte, und einige Betriebssysteme sind beliebter als andere. Das beliebteste Betriebssystem für PCs ist Microsoft Windows , das auf den PCs der meisten Hersteller ausgeführt wird. Apples System MacOS hält einen viel geringeren Marktanteil, da es nur auf Apple-Computern ausgeführt wird. Im Mobilfunksektor läuft der Großteil der Smartphones mit Android, das von Google entwickelt und von einzelnen Telefonherstellern wie Samsung angepasst wurde. iOS von Apple ist ebenfalls sehr beliebt, läuft jedoch nur auf Apples iPhones.

Jedes Betriebssystem hat seine Vor- und Nachteile und wird für bestimmte Zwecke empfohlen. Aus diesem Grund funktionieren einige Betriebssysteme auf Desktop-Geräte bessern als auf mobilen Geräten und umgekehrt.

Note

Es gibt auch spezielle Betriebssysteme für verschiedene spezifische Anforderungen. Bei Supercomputern und Servern dominiert Linux. Für eingebettete Systeme und Echtzeitsysteme gibt es spezialisierte Betriebssysteme wie z. B. CarOS für die Automobilindustrie.

Gerätetreiber

Hardware und Software werden oft von verschiedenen Unternehmen gebaut und sprechen verschiedene Sprachen. Ein Gerätetreiber ist eine Art Übersetzer, der eine Brücke zwischen Hardware und Software schlägt, damit sie sich verstehen können. Er steuert oder betreibt einen bestimmten Hardwaregerätetyp, der an einen Computer oder ein intelligentes Gerät angeschlossen ist.

Es handelt sich dabei um eine Softwareschnittstelle zu Hardwaregeräten, über die Betriebssysteme und andere Computerprogramme auf Hardwarefunktionen zugreifen können, ohne genaue Angaben zur verwendeten Hardware machen zu müssen.

Ohne Treiber wäre der Computer nicht in der Lage, Daten korrekt an Hardwaregeräte zu senden und von ihnen zu empfangen. Für alle Hardwareteile ist ein Treiber erforderlich, von internen Computerkomponenten wie der Grafikkarte bis zu externen Peripheriegeräten wie einem Drucker. Die gute Nachricht ist, dass auf den meisten Computern, Smartphones und Tablets die erforderlichen, generischen Treiber vorinstalliert sind und viele Betriebssysteme automatisch erkennen, wenn ein neues Gerät (z. B. eine externe Festplatte) angeschlossen wurde, und dann den nötigen Gerätetreiber installieren.

Ein Computer, ein Tablet und ein Mobiltelefon
Ein Computer, ein Tablet und ein Mobiltelefon

Dienstprogramme

Diese Art von Software wurde entworfen, um Nutzern bei der Instandhaltung ihrer Computer und intelligenten Geräte zu helfen. Dienstprogramme helfen, Betriebssystem, Hardware und Software zu analysieren, konfigurieren, optimieren und instand zu halten.

Manche Dienstprogramme werden heutzutage mit dem Betriebssystem ausgeliefert. Andere kann man sich nachträglich beschaffen.

Die meisten Dienstprogramme sind hochspezialisiert und für eine bis wenige Aufgaben vorgesehen. Es gibt jedoch auch Dienstprogramm-Pakete (Suites), die mehrere Funktionen in einer Software bündeln.

Obwohl Dienstprogramme zur Systemsoftware gehören, sind sie nicht Teil des Betriebssystems selbst. Sie werden bei Bedarf im Speicher geladen, entweder vom Benutzer oder vom Betriebssystem.

Wofür werden Dienstprogramme verwendet?

  • Instandhaltung und Effizienzsteigerung des Computers

  • Schutz gegen unerwünschte Softwarebedrohungen wie Viren oder Spyware

  • Individuelle Anpassung des Desktops und der Benutzeroberfläche

  • Verwaltung des Speichers und Leistungssteigerung

Note

Schützen Sie Ihren Computer mit einem guten Anti-Viren-Programm. Führen Sie regelmäßig einen Virenscan sowie eine Datenträgerbereinigung und Festplattendefragmentierung durch. Mit einem Tool zur Datenträgerbereinigung werden unnötige Dateien entfernt, die Speicherplatz auf der Festplatte verbrauchen. Dazu gehören der Inhalt des Papierkorbs, temporäre Internetdateien und Speicherabbilder. Ein Programm zur Defragmentierung der Festplatte analysiert die gespeicherten Dateien und sorgt für einen effizienteren Betrieb, indem sogenannte fragmentierte Dateien zusammengeführt werden.

Anwendungssoftware

Im Gegensatz zu Systemsoftware ermöglicht Anwendungssoftware dem Benutzer konkrete Tätigkeiten am Computer, Smartphone oder Tablet, wie Spiele spielen, Videos ansehen oder Text schreiben.

Anwendungen sind für die meisten Benutzer der Kaufgrund für den Computer und es gibt tausende davon. Anwendungen sind die Programme, die man nutzt, um Texte zu lesen und zu schreiben, Berechnungen durchzuführen, Musik zu hören, Websites und Videos anzusehen, Bilder zu erstellen, Spiele zu spielen und alles, was man sonst mit einem Computer macht. Auf Smartphones und Tablets laufen selbst grundlegende Funktionen wie Telefonanrufe und die Kamera über entsprechende Apps.

Anwendungen werden für ein bestimmtes Betriebssystem entwickelt. Deshalb funktionieren manche Anwendungen, die für Apple-Computer entworfen wurden, möglicherweise nicht auf Geräten mit einem anderen Betriebssystem. Genauso laufen Apps, die für das iPhone-Betriebssystem iOS konzipiert sind, nicht auf Smartphones und Tablets mit Android, dem von Google entwickelten mobilen Betriebssystem, auf das die meisten Smartphonehersteller heutzutage setzen.

Eine Hand hält ein Smartphone mit App-Icons
Eine Hand hält ein Smartphone mit App-Icons

Geräte wie Laptops und Smartphones werden mit zahlreichen vorinstallierten Standardanwendungen ausgeliefert, sodass man sie sofort verwenden kann. Benötigt man zusätzliche Apps oder Programme für spezifische Aufgaben wie Videobearbeitung oder Lohnbuchhaltung, sind diese deutlich einfacher als früher zu erhalten. Heute kann man Anwendungen einfach aus dem Internet oder dem Appstore auf dem Smartphone herunterladen.

Das ist ein großer Fortschritt im Vergleich zu den 1990er-Jahren, als Softwareprogramme wie Microsoft Office noch mit einer physischen CD auf den internen Speicher des Computers übertragen werden mussten. Heute ist Microsoft 365, die Suite mit allen Office-Anwendungen, online zugänglich und man kann sie herunterladen oder im Browser verwenden. Viele andere Softwareanwendungen nutzen dasselbe Modell, sodass man sich von einem beliebigen Gerät aus anmelden und die Arbeit fortsetzen kann. Das neue Geschäftsmodell des Abonnements für eine Software wird Software as a Service (SaaS) – Software als Dienst – genannt und wurde durch die Weiterentwicklung von Software und Internet möglich, mit der wir uns im nächsten Kapitel beschäftigen.

Note
  • Beim Kauf von Software sollten Sie darauf achten, dass sie mit dem Betriebssystem auf Ihrem Gerät kompatibel ist. Wenn keine kompatible Version für Ihr Betriebssystem angeboten wird, erkundigen Sie sich, ob das Programm möglicherweise über den Internetbrowser genutzt werden kann.

  • Probleme beim Einsatz von Software können auch auftreten, wenn diese nicht mit der physischen Architektur des Computers (der Art von Prozessor) kompatibel ist oder der Computer nicht über genügend Ressourcen verfügt (Speicherplatz, Geschwindigkeit). Die Systemanforderungen eines Programms werden auf der Website des Anbieters angegeben.

  • Man muss Software nicht immer kaufen. Es gibt auch Alternativen wie Freeware (kostenlose Nutzung), Shareware (gemeinsame Nutzung) und Open Source (offener Quellcode). Überlegen Sie sich zuerst, wofür Sie die Software brauchen, vergleichen Sie dann Preise, prüfen Sie die Kompatibilität mit Ihrem System und probieren Sie verschiedene Optionen aus.

  • Seien Sie jedoch vorsichtig beim Testen von kostenloser Software, da diese manchmal Viren enthält, die ihrem Computer und/oder ihren Daten schaden können. Schützen Sie Ihr Gerät daher mit einem Anti-Viren-Programm.

Part summary

Nach Abschluss von Kapitel 3 sollten Sie in der Lage sein:

  • zu erklären, was Software ist und warum wir sie brauchen, um mit Geräten zu kommunizieren;

  • zu verstehen, was Computersprachen sind und wie man damit Software entwickeln kann;

  • Softwaredesign und die dafür nötigen Fähigkeiten zu erklären;

  • zu verstehen, wie Anwendungen für alltägliche Aufgaben funktionieren.

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4. Die Internet- und Konnektivitätsrevolution